kälteverlust


ein anhaltendes selbstgespräch

am firmament ohne wolken das suchen nach einem halt.
wetterberichte werden katastrophenberichte, katastrophen-berichte werden wetterberichte, während immer mehr opfer von flutkatastrophen, hitze- und kältewellen die nachrichten füllen.

 
wird es einmal eine intelligente lebensform geben, die auf unserem planeten klima-unabhängig schalten und walten kann?

 
was ich schon immer mal lesen wollte, will ich mir inzwischen überhaupt nicht mehr zu gemüte führen. z.b. die "Vollidioten" von Henscheid.

 
als bibliophile bin ich natürlich gegen bücherverbrennungen. aber auf der spiegel-bestsellerliste werden wieder nur titel empfohlen, die überhaupt nicht zu akzeptieren sind.

 
die einstige praktikantin Paula Jones akzeptiert einen vergleich vom ex-präsidenten Bill Clinton und kassiert für einen blow-job nachträglich 850.000 dollar. vor laufenden fernsehkameras bricht sie in tränen aus.

 
meine schmutzige f. ist nicht...
deine schmutzige f. ist nicht...
seine schmutzige f. ist nicht...
ihre schmutzige f. ist nicht...
unsere schmutzige f. ist nicht...
ihre schmutzige f. ist nicht...
eure schmutzige f. ist nicht...

 
es gibt menschen, denen verzeiht man überhaupt nichts wegen ihrer vornehmen anspruchslosigkeit.

 
ja nicht den eindruck aufkommen lassen, man sei ebenso etwas besonderes. lieber heimlich etwas besonderes bleiben, wenn sich dröge job- und weiterbildungsangebote aufdrängen.

 
wo kann man genügend geld verdient werden, falls kein geld verdient werden will?

 
gutverdienende menschen sind angeblich die glücklicheren. also weiter glücklos leben.

 
das meiste, was man denkt, ist so trivial, dass man es nicht aufschreiben wird. es löst sich wie der aktuelle neumond mählich im lichtsmog auf.

 
wenn buchstaben sich zu worten, worte zu sätzen, zu immer weiteren sätzen fügen, und es ergibt sich beim lesen einer tageszeitung nichts neues, nichts überzeugendes.

 
doch etwas neues zu schaffen, ist gar nicht so schwer. das universum bietet platz für 10 hoch 10 hoch 123 potentielle zustände, die man stets neu sortieren kann. es ist eine frage des zutrauens.

 
oder 197 tage in luftiger höhe auf einem wohlpräparierten pfahl ausharren. der rekord ist nun zu brechen, um bei jener disziplin ins Guinness-buch zu kommen.

 
manus manum lavat - eine zärtlichkeit, die ohne ursache auskommt. die eigene linke hand, welche die rechte erst streichelt und dann ergreift, ist sie die ergriffene oder die begreifende?

 
satz aus dem fernseher: wenn ich als frau wiedergeboren werde, muss ich mich nicht mehr im gesicht, dafür aber am ganzen körper rasieren und dann epilieren.

 
der narzissmus der tulpen. sie überragen alle anderen blumen auf der frühlingswiese im stadtpark.

 
farben, die seit millionen von jahren üblich rsp. gültig sind. sie universialisieren zufriedenheit und gleichzeitig das gefühl von überdruss.

 
inmitten der frühlingsluft das chatten von vögelnden vögel und an einem nachbartisch im café ein junges pärchen beim ersten date. es ist ein versiertes vorstellungsgespräch, in dem jeder seinen lebenslauf abspult.

 
fast eine halbe million menschen arbeiten hierzulande bereits in call-centern. und immer öfter rufen sie sich gegenseitig an.

 
kann man den kopf über das knie beugen?
man kann, wenn man kann, sich hals über den kopf das knie brechen.

 
viele in sich gekehrten augen in der u-bahn und ab und zu ein erschrecken in spiegelnden fenstern, da man darin bei einem harten licht nur schrecklich aussehen kann.

 
dass ich meist etwas unmögliches erwarte, um überhaupt etwas zu erwarten. irgendwann vielleicht eine fliegende untertasse als fluchtmöglichkeit.

 
höhere geister haben befohlen, heute nicht zu arbeiten. sie schicken ein augenjucken und drohen mit einem grauen star.