110 romane
anfänge und abbrüche
diese übermacht von lebensplänen, skizzen, allerersten formulierungen...
diese diktatur.
der sohn guckt im nachbarzimmer zum dritten mal die vierte staffel von The Clone Wars und man ringt um eine sprache für die derzeitige lebenssituation.
das gähnen des aufgeschlagenen notizbuches.
etliche gedanken sind zu gross, manche zu klein und einiges wird bloss gewusst, weil es einen nichts angeht.
deutlich wird, dass wieder nichts deutlich wird.
es ist das unwahrscheinliche, dass man wirklich wichtiges und bewegendes schreibt. man könnte ebenso lotto spielen und viel geld mit wöchentlichen tippscheinen verlieren.
ein überzeugendes buch, das der gegenwärtigen lebenssituation entspricht. wovon müsste es handeln?
vom verstörten leben oder vom verstörten schreiben?
was wäre ein ich, das in einem parallel-universum ohne geld- und mitteilungssorgen leben würde?
wer sich langweilt, stellt sich die absurdesten fragen.
wort-findungsschwierigkeiten beim fabulieren und somit auch wort-erfindungsschwierigkeiten. raucht man zu viel, vernebelt der tabak die leeren seiten.
der erste satz ist das mindeste, was in einer replik auf einen ungelebten tag zu sagen ist. aber wenn erste vage sätze sich einholen, ohne sich zu überholen. ja, was dann?
ein zu schreibendes buch ist ein langstreckenlauf mit täglichen durchhalteparolen.
wer nicht in der lage ist, einen pointierten gedanken über seine niederlagen zu formulieren, wen missgeschicke nur verbittern, wer zu schnell verzagt, verfügt über zu wenig phantasie.
immer öfter müde, um eine ausrede zu haben.
so begänne evtl. eine ganz kleine geschichte