110 romane
anfänge und abbrüche
die unzähligen pläne, projekte und perspektiven eines zu freien tages, welche hochtrabend erwartungen bleiben.
kann es noch ein wollen geben, wenn es immer schon ein sollen ist?
auf dem schreibtisch zuhauf ungedeckte notizen. ohne lektor oder putzdrachen werden sie sich ins unermessliche mehren, und derweil weitschweifig formuliert, ein übermass an zweifel offenbaren.
der umwelt zuliebe werden vermehrt pfandflaschen verkauft. die rückgabe wird zum big business für die discounter, wenn sie ausbleibt. und zur conditio sine qua non für sammler, wo sie wegen steigender lebenshaltungskosten ihr existenz-minimum aufbessern müssen.
das zerlegen von wörtern in buchstaben und das zerlegen von buchstaben in sinn oder unsinn. wer in einem literarischen grössenwahn ein gestammel verstehen will, muss dieses auch schon einmal gestammelt haben.
für wen ein gedruckter autor alles verständlich und geniessbar sein muss, während fanatiker sich grenzenlos bekriegen oder religiös enthaupten.
das grübeln über sujets in manuskripten, die schon zu weit fortgeschritten sind, so dass es keinen anfang mehr geben kann und nicht mehr geben wird.
cinq heures - l'heure de la mort. ein klarer satz suggeriert mehrfach gelesen einen je anderen, anderweitigen gehalt. jedenfalls solange es in einem sprachraum mehr deutung als bedeutung gibt.
ein neuer einfall, und es folgen exessive gedankenspiele und skeptische anmerkungen bis zum nächsten gedanken. das ist auszuhalten, während stetig mehr bücher publiziert werden, welche titel haben wie Inferno II, Trilogie des Tötens oder Coole SMS-Sprüche.
wieder ein schweigsamer abend inmitten der familie.
was jeder sich aufspart und für sich behält, nur damit man später noch etwas zu sagen hat.