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in einer zeit, in der orte und landschaften virtuell am computer erkundet werden, wagen wir mit diesem langfristig angelegten projekt das abenteuer einer hyperrealen passage. es geht um die authentische erfahrungen eines unterwegs-seins, das nicht mehr ein ankommen, sondern den weg zum ziel hat. wie beim surfen auf web-seiten wollen wir dabei in einer permanenten transit verbleiben und das prozesshafte einer floatenden urbanität entdecken.
seit 1996 bereisen wir mit jenem anspruch europäische hauptstädte, nachdem wir zuvor die 16 eckpunkte eines 4dimensionalen würfels auf den jeweiligen stadtplan projiziert haben. die matrix des hyperdimensionalen körpers gibt das potenzial einer reiseroute vor, die sich über ein herkömmliches raum-verständnis von drei dimensionen hinwegsetzt. indem wir nach und nach die auf der karte fixierte knotenpunkte aufsuchen und mit roten, gelben, grünen oder blauen aufklebern markieren, bewegen wir uns in den freiheitsgraden einer vierdimensionalen topografie.
die gekennzeichneten und mit einer kamera dokumentieren plätze werden durch unsere markierung miteinander in beziehung gesetzt und somit konkreter bestandteil einer hyperdimensionalen vernetzung. mit seiner farbe ist jeder von uns angesteuerte platz ein knotenpunkt und kann dementsprechend vierdimensional verortet werden. die vorstellung von einem kartografischen raum mit dem raster zweier koordinatenachsen stellt dabei nur noch die projektions-fläche unserer wegstrecken dar.
die geste des vorübergehens, das vermessen aller wanderungen konfrontiert uns mit neugierigen passanten, denen wir unser vorhaben zu erklären versuchen. aber ebenso mit hausbesitzern, polizisten und security-angestellten, welche unsere arbeit skeptisch betrachten oder sogar unterbinden wollen. mit der einladung "welcome to the hyperspace" hinterlässt das projekt für eine weile die wegezeichen von erkundungen, die bisher für die städte Prag, Wien, Budapest, Kopenhagen und Madrid dokumentiert wurden.
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