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mit dem leben in einer metropole verbindet sich heute weniger der mythos von einem sozialen oder kulturellen kristallisationspunkt. eher stellt sich der eindruck einer auflösung ein, einer auflösung von topografischen grenzen und fixierungen. der urbane raum mit seinen peripheren überlagerungen verliert an zusammenhalt und damit auch seine lesbarkeit. was bisher räumlich und zeitlich als getrennt wahrgenommen wurde, liegt nun als ein neben- bzw. durcheinander vor.
jene transformation sollte in der sächsischen industriestadt Chemnitz mit einer raum-installation exemplarisch abgesteckt werden. dafür wurde ein vierdimensionales raster entwickelt, das dem perspektivischen blick einen in mehrere tiefen gehenden raum anbot. ein aus roten, grünen, blauen und gelben kanten konzipierter 4d-cubus wurde in seine grundrisse zerlegt und mit allen senkrecht stehenden kanten auf einer eben von 65 mal 62 metern im boden verankert.
der passant stiess im zentral gelegenen Schillerpark nach dem aufbau auf 32 stelen, welche in unterschiedlicher höhe aus dem boden ragten. die anordnung verkörperte eine auf den ersten blick nicht nachvollziehbare ordnung, da sich die projizierte hyperdimensionalität als ein rein serielles arrangement von relationen präsentierte. in ihrer selbstbezüglichkeit bot unsere installation deshalb einen breiten spielraum für assoziationen.
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